Ganz schön putzig: Diese Putzbestandteile gibt es

Wer eine Innenwand oder eine Fassade verschönern will, greift auf Putz zurück. Im Innenbereich bildet es oft die Grundlage für andere Schichten wie beispielsweise Tapeten oder Fliesen. Im Außenbereich schützt Putz auch vor Witterungseinflüssen, minimiert das Risiko einer Veralgung und kann sogar die Dämmung der Fassade verbessern. Aber was steckt eigentlich in Putz drin? Kaspar Peck, Ihr Experte für Außenputzarbeiten zeigt Ihnen, welche Putzbestandteile es gibt.

Bauarbeiter mit Kelle beim Verputzen einer Wand
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Kalkputz

Kalkputz besteht, wie der Name bereits verrät, zum größten Teil aus Kalk. Im Innenbereich sorgt der Putz für ein ideales Raumklima und kann sogar Schimmelpilzbefall vorbeugen. Auch auf Fassaden wird Kalkputz gerne aufgetragen. Durch seine geringe Festigkeit und die gute Spannungsaufnahme wird er gerne für historische Gebäude verwendet.

Luftkalkputz

Luftkalkputz besteht aus Luftkalk. Das Bindemittel ist ein Kalkbrand, welcher ausschließlich in einer feuchten Umgebung hart wird. Dabei muss außerdem eine Luftzufuhr herrschen, und wird darum meistens in schlecht belüfteten, kühlen oder feuchten Gebäuden und Kellern verwendet.

Sumpfkalkputz

Ähnlich wie Luftkalkputz hält auch Sumpfkalkputz feuchte Wände trocken. Dadurch beugt er Schimmel vor. Seinen Namen verdankt der Putz seiner Herstellung, denn er entsteht beim Ablöschen von Brandkalk durch das Einsumpfen. Darum ist es eher eine Aufschlämmung und kein Brand. 

Kalkzementputz

Kalkzementputz findet seinen Einsatz sowohl auf Innen- als auch auf Außenwänden. Er besitzt eine sehr hohe Druckfestigkeit und ist diffusionsoffen sowie feuchteunempfindlich.

Zementputz

Als Außenputz für Sockel, für Kelleraußenwände sowie als Unterputz für die Fliesenverlegung im Dünnbettverfahren eignet sich Zementputz ideal. Dieser Putz kann das Raumklima beeinflussen, indem er die Feuchtigkeit in sich aufnimmt. Wird er am Haus außen aufgetragen, unterstützt er die Wärmedämmung und wirkt sich wasserabweisend aus.

Lehmputz

Lehmputz ist wie die anderen Arten diffusionsoffen. Er reguliert die Feuchtigkeit und sorgt für ein Wohlfühl-Raumklima. Diese Putzart wird oft als Oberputz und als Unterputz eingesetzt, kann aber selten für sich allein stehen. Lehmputz ist äußerst empfindlich gegenüber Feuchtigkeit und benötigt darum eine weitere Oberflächenbearbeitung.

Gipsputz

Gipsputz wird oft als Mischung verwendet. Beispielsweise in Form von Gips-Kalk-Putz oder als Gips-Kalk-Zement-Putz-Mischung. Gipsputz wird meistens als geglätteter oder verriebener Putz im Innenbereich eingesetzt. Er dient als Ober- oder Unterputz für Tapeten. Auf Außenwände findet der Putz selten seinen Weg. Draußen kommt er am ehesten bei der Denkmalsanierung zum Einsatz.

Baumwollputz

Baumwollputz gilt als Alternative zur Tapete. Es wird daher meistens als Wand- und Deckenbeschichtung in Innenräumen aufgetragen. Auch als Reibe- oder Kratzputz wird er gerne verwendet. Der Putz wird aus Baumwollfasern sowie verschiedenen Stoffen und Zellulose als Bindemittel hergestellt.

Kunststoffputz

Kunststoffputz wird aus den Kunststoffen Acrylate oder Styrol-Acrylate hergestellt. Anders als mineralische Putzarten kann Kunststoffputz sehr schnell aushärten. Meistens lässt er sich sehr dünn und rissfrei auftragen, sodass er sehr einfach zu händeln ist. Allerdings ist seine Diffusionsfähigkeit eher niedrig.

Silikonharzputz

Silikonharzputz ist durch die Zugabe von Silikonharzemulsion wasserdampfdurchlässiger als ein gewöhnlicher Kunstharzputz. Wer sich für diese Variante entscheidet, sollte darauf achten, dass genug Silikonharz im Putz enthalten ist, denn der Anteil entscheidet über die Diffusionsfähigkeit. Diese Putzvariante ist ziemlich kostspielig im Vergleich zum Mineralputz.