Welche Materialien können bei der Wärmedämmung genutzt werden?

In der dunklen Jahreszeit wird es einem immer bewusster: Die Wärmedämmung eines Hauses ist wichtig. Mit einer guten Dämmung sperrt man die Kälte aus und die Heizkosten bleiben gering. Leider ist die Wahl des richtigen Materials schwer. Synthetische, mineralische und natürliche Dämmstoffe unterscheiden sich in dem Gewicht, der Beständigkeit, dem Brandverhalten, dem Feuchtigkeitsverhalten und in der Belastbarkeit. Wir klären auf, welches Dämmmaterial Ihren Ansprüchen genügt.

Wärmedämmung Haus
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Synthetische Dämmstoffe

Die synthetischen Dämmstoffe sind die preiswertesten. Obwohl sie so günstig sind, verrotten sie nicht und erfreuen sich darum großer Beliebtheit. Da die Kunststoffe aus Erdöl hergestellt werden, sind sie nicht besonders nachhaltig produziert. Durch die Langlebigkeit und ihre hohe Widerstandsfähigkeit eignen sie sich trotzdem für jedes Haus bei der Dach- oder Fassadendämmung.

Mögliche synthetische Dämmstoffe und ihre Vor- und Nachteile sind beispielsweise:

  • Extrudiertes Polystyrol (XPS): wasserunempfindlich, trittfest, entflammbar
  • Expandiertes Polystyrol (EPS): hohe Feuchtigkeitsbeständigkeit
  • Polyurethan (PUR): elastisch
  • Polyisocyanurat (PIR): witterungsbeständig, wasserabweisend, druckbeständig

Organische Dämmstoffe

Gegenüber den synthetischen stehen die organischen Dämmstoffe. Diese bestehen aus natürlichen Rohstoffen und werden aus der Tier- und Pflanzenwelt gewonnen. Dadurch zählen sie zu den nachwachsenden Stoffen. Damit sie trotzdem für den Brandschutz geeignet sind und sich stärker binden, werden sie imprägniert und teilweise mit künstlichen Fasern versehen. Dann sind sie zwar nicht ganz so nachhaltig, jedoch noch immer naturbelassener als die synthetischen Dämmstoffe. Die organischen Dämmstoffe sind überall einsetzbar und aufgrund der Qualität, die der von synthetischen entspricht, ebenso beliebt.

Organische Dämmstoffe und ihre Vor- und Nachteile können beispielsweise sein:

  • Flachs: fäulnisresistent
  • Hanf: widerstandsfähig
  • Holzfaser: hohe Wärmekapazität
  • Holzwolle: ungezieferresistent, keine Verrottung und kein Pilzbefall
  • Jute: schadstofffrei, biologisch abbaubar
  • Kokosfaser: bruchfest
  • Kork: diffusionsoffen
  • Schafwolle: besonders diffusionsoffen, reinigt die Raumluft
  • Schilf: resistent gegen Fäulnis und Feuchtigkeit
  • Stroh: diffusionsoffen
  • Zellulose: feuchtigkeitsregulierend, keine Schimmelbildung

Mineralische Dämmstoffe

Die mineralischen Dämmstoffe bestehen aus anorganischen Stoffen, die sowohl synthetisch oder auch natürlich sein können. Dazu gehören beispielsweise Stein, Sand oder Kalk. Die mineralischen Dämmstoffe haben einen sehr guten Wärmeschutz. Durch ihre natürliche Fähigkeit für Brandschutz und ihrer Eigenschaft, kein Feuer zu fangen, müssen sie nicht weiter behandelt werden. Aufgrund seiner hervorragenden Feuchtigkeitsregulierung ist dieser Dämmstoff also perfekt für die Wärmedämmung geeignet.

  • Blähton: nicht entflammbar, feuchtigkeitsresistent, frostresistent, guter Schallschutz
  • Calciumsilikat: höchste Brandschutzklasse, keine Schimmelbildung
  • Glaswolle: nicht brennbar, resistent gegen Schimmel und Ungeziefer
  • Mineralschaum: formstabil, druckfest, nicht brennbar
  • Perlit: wasserabweisend, ungezieferbeständig
  • Steinwolle: nicht brennbar, weder anfällig für Schimmel noch für Ungeziefer

Fazit

Welches der richtige Dämmstoff für ein Bauvorhaben oder eine Renovierung ist, hängt ein wenig von den persönlichen Vorlieben und vom Projekt ab. Ob natürlicher, synthetischer oder mineralischer Dämmstoff – alle bringen Vor- und Nachteile mit, die es gegeneinander abzuwägen gilt. Dennoch sind alle hervorragend zur Wärmedämmung geeignet. Idealerweise findet vor der Wahl deshalb ein ausführliches Beratungsgespräch mit einem Profi statt, welches alle offenen Fragen klärt und die individuellen Bedürfnisse herauskristallisiert.